Sonntag, 23. September 2012

Eine Baustelle weniger ....


und zwar eine der gaaaaanz langlebigen. Letztes Jahr hatten wir das Geländer an der ersten Etage des Gartens (dem "Schweinestall", hier hatte tatsächlich einst ein Schwein gelebt) abgerissen.

Abgerissen trifft es nicht ganz, das Holz war völlig morsch, also eher mal kräftig gepustet. Und da es bis in den Hof am vorderen Ende doch etwa drei Meter runter geht, wollten wir ein solides Geländer haben, das die nächsten, na ja, 30 Jahre übersteht. Also Angebot vom Kunstschmied angefordert. Das kam dann auch nach gefühlten drei Monaten. Dann haben wir über günstigere Alternativen nachgedacht ;-)

Heißt: Eine Holzkonstruktion, die meine Fähigkeiten nicht übersteigt. Aber wer will schon alle drei Jahre neu streichen. Nach reiflicher Überlegung und Gesprächen mit unserem (hochgeschätzten ! Der hat uns viel Arbeit und Geld erspart) Farbenhändler und unserem (ebenfalls hochgeschätzten !) Zimmermann stand die Entscheidung fest:

Sägerauhes Holz nimmt Holzschutz-Lasuren viel besser an als gehobeltes. Ein konkretes Beispiel konnten wir uns hier in Heidenheim anschauen, ein Vereinsheim, vor etwa 15 Jahren mit Holz verkleidet, eben sägerauh und lasiert, sieht noch fast aus wie neu. Ich nenne jetzt den Namen des Vereins nicht, nicht dass jemand denkt, die wären zu faul zum Streichen. Ich jedenfalls bin's. Zu faul.

Einmal richtig gemacht, in zehn Jahren nochmal nachgestrichen und das war's dann. Hoffen wir jedenfalls. Aber nachdem ich etwa fünfmal soviel Lasur verbraucht habe, wie anhand der Herstellerangaben geschätzt, scheint das mit dem "tiefer einziehen" hinzukommen. Im Ernst: Die Farbe hat mehr gekostet als das Holz. Was aber sicher auch daran liegt, dass das Holz so günstig war.

Nebenbemerkung: Wie bei allen verwendeten Hilfsstoffen, also Farben, Lacken, Mörteln, Klebern, Pinseln usw. haben wir nur erstklassige Ware verwendet. Dabei haben wir uns daran orientiert, welche Produkte von Handwerken, deren Qualität wir als hoch einschätzen, verwendet werden. In diesem Fall waren das Lasuren von Caparol. Nicht, dass wir hier einen Hersteller bevorzugen wollen, die Lacke haben wir von Sikkens ;-) Irgendwann werde ich den schon seit langem geplanten Beitrag über Firmen und Produkte, die uns das Leben wirklich erleichtert haben, schreiben, Carapol und Sickkens werden dort einen Ehrenplatz erhalten. Neben Storch, Milwaukee und Festool.

Zweite Nebenbemerkung: An diesem immerhin mehr als zehn Meter langen Geländer wurden praktisch alles von Hand gesägt. Ich hatte lange überlegt, ob ich mir eine Kappsäge kaufen soll, um die (wirklich !) vielen Leisten abzulängen und insbesondere am (im Bild rechts zu sehenden) Geräte-Unterstand die mehr als hundert Holzverbindungen auf Gehrung zu sägen. Aber ich wollte ausprobieren, ob die vielgerühmten Japan-Sägen wirklich  so gut sind, wie behauptet wird. Sind sie. Wirklich. Die ersten paar Schnitte waren jeweils etwas mühsam, aber insgesamt wäre ich mit der Maschine nicht so viel schneller gewesen, als dass ich noch ein großes Ding hätte rumstehen haben wollen. Und ich bin bekennender Holzbearbeitungsmaschinenfetischist.

Dritte Nebenbemerkung: Sägerauhes Holz hat den entscheidenden Nachteil, dass es eben rauh ist. Und zwar mächtig. Heißt: Man kann sich schnell mal einen Splitter in die Hand treiben. Mit kleinen Kindern, Hunden und Katzen ist das nicht eben wünschenswert. Was also tun ? Hobeln geht nicht, dann zieht die Lasur nicht tief genug ein. Nach langer Überlegung (und ein paar Bemerkungen von Fachleuten, die letztlich eine freundliche Formulierung von "Du spinnst" darstellen) habe ich mich dafür entschieden, die Leisten grob zu schleifen um die großen Splitter zu entfernen. Also mit dem Bandschleifer mit 24er Band nur einmal kurz drüber. Funktioniert prima, eine der besseren Ideen ;-)

Ob das wirklich so hält wie geplant, sehen wir im fünfzehn Jahren ....

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