Sonntag, 17. März 2013

Nein, kein Sarg ....


sondern eine Werkzeugkiste.

Genauer gesagt eine Wohnung für meine Hobel. Ich habe ja seit einiger Zeit die Freuden des Hand-Hobelns entdeckt und mich auch mit entsprechendem Werkzeug versorgt, zum Teil alte Schätzchen aus dem Keller, zum Teil von ebay und zum Teil  ganz feines Spielzeug aus Japan und von Lie-Nielsen. Da kommt dann doch schnell einiges zusammen (und ein paar Kleinigkeiten fehlen auch noch ;-)

Also musste eine Behausung her, denn im normalen (überfüllten, manchmal leicht chaotischen) Werkzeugschrank würden die empfindlichen Hobel schnell Schaden nehmen. Außerdem ist unser Keller zumindest zu manchen Zeiten relativ feucht, in der Übergangszeit kann das schnell mal in der Spitze 80% erreichen.

Für Präzisionsinstrumente (vor allem für solche aus Holz) ist das Gift. Ein abgeschlossener Kasten setzt Schwankungen der Luftfeuchtigkeit zumindest etwas Widerstand entgegen. Mal schauen, wir sich die Werte entwickeln, ein Datenlogger liegt schon drin. Sollte das nicht reichen, werde ich vermutlich im nächsten Versuch eine Heizung in die Kiste einbauen .... Schau mer mal.

Und schlimmstenfalls wird die Kiste eben aus dem Keller nach oben gebracht, deshalb die Griffe.

Da ich erstens noch nicht sicher weiß, wie die Konstruktion wg. Luftfeuchtigkeit funktioniert und sich zweitens mein Werkzeugbestand vermutlich vergrößern wird, wollte ich nicht zu viel Arbeit in diese erste Version stecken. Da aber Provisorien meist länger leben als geplant, habe ich mir doch zumindest ein paar Gedanken bei der Materialauswahl gemacht.


Korpus, Deckel und die Einsatzkästen bestehen aus sehr leichtem Paulownia-Leimholz. Da das aber auch sehr empfindlich gegenüber Stößen ist, ist der Sockel mit Fichtenleisten verstärkt. Um das optisch wieder aufzugreifen (und den Staub draußen zu halten), gibt es am Übergang Deckel zu Korpus eine umlaufende Dichtleiste. Der aufgedoppelte Deckel sorgt hoffentlich für etwas Stabilität, vermutlich wird die Kiste öfter mal als Ablage mißbraucht.

Der Boden muß erheblich wiederstandsfähiger - insbesondere gegen Feuchtigkeit - sein. Deshalb habe ich an dieser Stelle wasserfeste Siebdruckplatte verwendet. Das war's dann aber auch in Richtung Schnickschnack, also keine handgefertigten Schwalbenschwänze sondern Domino-Dübel.

Die Kiste hat derzeit zwei, später drei Ebenen: Unten befinden sich die größeren Hobel, in der zweiten Ebene die kleineren sowie Meß- und Anreißwerkzeuge. Rechts an der Seite ist eine Halterung für Stemmeisen. Die dritte Ebene ist der Deckel, hier werden zukünftig Sägen untergebracht. Da ich mir hier noch nicht im Klaren darüber bin, ob ich für die Feinarbeiten japanische oder westliche Sägen verwenden werde, kommen hier zunächst noch keine festen Halterungen rein.

Mal schauen, wie lange der Platz reicht ;-)

Till

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