Sonntag, 25. Mai 2014

Kleinkram und Gelegenheiten ...


Wenn die großen Baustellen abgeschlossen sind, dann bleiben die Kleinigkeiten. Und die bieten Beschäftigung für Jahre ....

Seit gut einem Jahr ärgere ich mich immer wieder über die Gewürzdosen, die im Regal rumstehen. Nämlich so, dass man die Etiketten nicht erkennen kann. Arg viele sind es zwar nicht, aber trotzdem nervt das dauernde Rausziehen der Dosen und die dritte Packung Steinpilze, die ich gekauft hatte, weil die beiden anderen nicht zu finden waren.

Eine ungenutzte Wand gab es auch in der Speisekammer, also nix wie los. Da die Maße durch die Abmessungen der Wand feststanden, kam eine fertig gekaufte Lösung nicht wirklich in Betracht. Auch kein Problem.

Aber das war die Gelegenheit: Endlich mal was komplett mit Handwerkzeugen bauen. Also sägen, hobeln usw nix mit Maschine. Deshalb aus Fichtenholz ;-)

Die Nuten, in denen die Böden sitzen, waren kein Problem, mit der Säge ging das viel leichter und genauer als gedacht. Etwas auf Untermaß gesägt und dann die Böden passend gehobelt war das eine Sache von ein paar Minuten. Genau so die Falze oben und unten.

Ganz anders der Falz für die Rückwand. Ich hatte mir, vielleicht etwas naiv, nach Lektüre und Betrachtung einiger Videos bei ebay einen gebrauchten Falzhobel gekauft, das Eisen schön geschärft und .... nix wars.

Der hat entweder gar nicht gehobelt oder das Hobelmaul hat sich sofort zugesetzt. Nachdem ich die Seitenbretter fast ruiniert hatte, habe ich dann auf meinen alten Simshobel zurückgegriffen. Das ging dann zwar ganz gut, war aber insgesamt mehr Arbeit und Ärger, als wenn ich diese Falze mit der Fräse gemacht hätte (das wäre mit einem Falzfräser eher trivial). Also: Hier ist Optimierung angesagt.

Ansonsten bleibt als Fazit: Es hat, selbst beim ersten Versuch, nicht wesentlich länger gedauert, die Teile von Hand zu fertigen, als mit Maschinen. Die Zeit, die man durch die Motorisierung spart, braucht man für die Einstellung der Anschläge wieder auf. Wenn man eine ganze Serie produziert, ist das anders. Aber darum geht es hier ja nicht. Die Faszination, etwas komplett von Hand zu bauen, ist erheblich.

Till

PS: Die Frage ist natürlich immer die, wo man die Grenze zieht. Natürlich habe ich den Baum nicht von Hand gefällt, natürlich nicht den Stamm von Hand in Bretter gesägt, natürlich nicht die Bretter von Hand in Leisten aufgetrennt. Aber einen gewissen Reiz hätte auch das. Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, werde ich mich sicherlich einmal der Verarbeitung von Grünholz widmen, also selber fällen, entrinden und dann Möbel bauen. Vielleicht nicht gleich eine Schrankwand, aber ein paar Stühle, eine paar Hocker usw. Genau so, wie man das vor dreihundert Jahren gemacht hat.

PPS: Die nächste größere Investition geht in ein anständiges Makroobjektiv. Wenn ich mir die (tonnenförmige) Verzeichnung anschaue, die das Zoom bei diesem Bild in maximaler Weitwinkelstellung produziert, wird mir ganz anders. Und das ist nicht mal das xx-Euro-Zoom, das üblicherweise bei Digital-SLRs dabei ist, sondern schon die bessere Amateurklasse für ein paar hundert Euro :-(

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