Sonntag, 14. September 2014

Wir bauen ein Spielhaus!

Sie haben es alle. Mäuse, Eichhörnchen, Bären, Florfliegen, Adler, Dachse. Um nur ein paar zu nennen. 

Sprich: Der Wunsch nach einer eigenen Behausung liegt wohl einfach in der Natur.
Und fängt schon unerwartet früh an – wobei man in den ersten beiden Lebensjahren noch ohne arg rot zu werden so tun kann, als würde ein Kommunikationsproblem vorliegen: „Spielhaus!“ – „Aber warum willst du denn im Haus spielen, es ist doch so schön hier draußen?!“ – „Will Spielhaus!!“ – „Nein, Spatz, wir bleiben noch ein bisschen draußen und gehen nicht zum Spielen ins Haus.“

Aber so ungefähr bei Lebensalter plusminus 3, wenn das Kind phonetisch korrekte Laute zu grammatikalisch wertvollen Sätzen verknüpfen kann, ist es soweit. Leugnen hilft nicht. Und das ist ja auch in Ordnung. Weil eine tolle Sache, so ein Spielhaus.

WWW: wie-wo-was? Der Standort war eigentlich relativ schnell festgelegt, um trotzdem immer mal wieder anderen Überlegungen zum Opfer zu fallen, um letztendlich im Wesentlichen doch wieder darauf zurück zu kommen. Schwieriger waren die wie’s und was‘. Irgendwann bin ich dann auf die wahnwitzige Idee der Natürlichkeit verfallen (da es ja eben ein so natürliches Naturbedürfnis ist, ein Haus haben zu wollen) *seufz*

Nachdem die Konstruktionszeichnung fertig und die Einkaufsliste im Detail erstellt war, ist mir noch so eine klitzekleine Kleinigkeit aufgefallen – diese. Wäre ausgesprochen dämlich, den Zugang zum Weg zu verbauen und im Winter ständig über den Rasen trampeln zu müssen, um zum Holzschuppen gelangen zu können. Mit der Alternative „frieren“ konnte ich mich nicht anfreunden. Kein Problem: Kreativität kann ich (das Geräusch im Hintergrund ist keine Dampflok sondern das Stöhnen meines Mannes)! Neue Idee, neuer Plan, neue Einkaufsliste.

Wir bauen ein Spielhaus! Jetzt wirklich!

Basis ist eine klassische Rahmenkonstruktion aus Konstruktionsholz, 80 x 80 mm, mit dem Betonsockel der Mauer verschraubt:


Abb 1: Teammitglied „Chef“ bei Bauphase 1

Den Firstbalken verdanke ich einem zufällig vorbei gekommenen Freund, der sich in der Diskussion spontan mit dem Herrn Gemahl verbrüderte, was ebenso spontan das Ende meiner minimalistischen, rein kubistischen Flachdachkonstruktion war…und verhindert, dass das Dach im Winter unter der Schneelast zusammenbricht

Das Konstruktionsholz war im Übrigen ein kleiner Stilbruch Kompromiss, den ich eingegangen bin – bei meiner Idee, das Häuschen mit lauter Ästen zu verkleiden J Das ist der schon angesprochene wahnwitzige Punkt dabei. Denn es ist gar nicht so einfach, das entsprechende Baumaterial (zusammen) zu bekommen, wie bereits im Juli erwähnt. Zum Glück konnten wir diese etwas dickeren Rundhölzer von einem Freund bekommen. Der zugleich in seinem Steilhang Bäume gefällt hat, an deren Kronen ich mich mit meiner kleinen Lieblingsklappsäge von Opinel ein paar Nachmittage „vergnügt“ habe. Der Nachbar unterhalb hat ebenfalls mit der Motorsäge den Garten gepflegt (wieder ein Steilhang – sehe ich aus als wäre ich eine Katze????) und allmählich nahm die Menge sinnvolle Dimensionen an:


Abb 2: Teammitglieder „Ich-hab-ne-Idee“ und „Ich-will-aber“ werden nicht nur durch ihren Fleißschweiß nass.


Abb 3: Teammitglied „Ich-kann-vor-Kraft-kaum-laufen“ beim Puzzeln


Abb 4: Macht die Säge sige-sage, macht die Wiege…

Bekanntermaßen ernährt sich das Eichhörnchen mühsam ;-) Einer der häufigsten Diskussionspunkte war die Frage nach der Definition „gerade“, im Wortlaut (des Mannes): „Was ich nicht verstehe, ist, warum Du, wenn Du Dir schon in diesen ganzen beschissenen Hängen diese ganze beschissene Arbeit gemacht hast, Du nicht wenigstens ein paar gerade Äste mitgebracht hast.“ Ööööööhhhhh….


Abb 5: Zwischentest, Untertitel: Was-bin-ich-auf-meine-Fenster-stolz ;-)


Abb 5a: Also genau genommen sooooooooooooo stolz!

Leider mussten wir immer mal wieder ungeplante, ärgerliche wettertechnisch bedingte Pausen einlegen, zwischendurch war der Mann auch mal beim Nachbarn beim Presslufthämmern, aber nun ist es soweit (am Ende der Ferien, am Ende des Sommers *seufz*) – WIR HABEN EIN SPIELHAUS GEBAUT!


Abb 6: West – Nord Ansicht


Abb 7: Nord – Ost Ansicht


Abb 7: Ost – Süd Ansicht


Abb 8: FEIERABEND

J
. . .
. . .


Jetzt muss ich nur noch die ganzen übrig gebliebenen – geraden!!! – Äste klein machen…

 

1 Kommentar:

  1. „Aber warum willst du denn im Haus spielen, es ist doch so schön hier draußen?!“ – „Will Spielhaus!!“ – „Nein, Spatz, wir bleiben noch ein ... dspielhaus.blogspot.de

    AntwortenLöschen