Sonntag, 21. Dezember 2014

Ein Bilderrahmen entsteht ...



Heute ausnahmsweise mal kein fertiges Bastelobjekt (die sind alle designierte Weihnachtsgeschenke und deshalb noch nicht öffentlich präsentabel), sondern ein "work in progress", das vielleicht interessant ist.

In der Regel kauft man Bilderrahmen ja fertig (oder läßt sich welche in einer Galerie anfertigen), aber manchmal hat man ja Sonderwünsche ;-) Eine besondere Größe und/oder wie hier eine bestimmte Holzart. Soll der Rahmen für Bild oder Spiegel zu den anderen Möbeln passen, ist schnell Eigenarbeit gefragt, wie etwa beim Spiegel für meine Mutter letztes Jahr. Oder eben hier bei einer Uhr für meine Bruder. Der hat ein Faible für Kirschholz. Was gut paßt,  da ich sehr schönes Kirschholz im Überfluß habe.

Wie macht man sowas ? Zunächst sägt und hobelt man Leisten mit gerader Maserung im gewünschten Format (hier etwa 2,5x4 cm). Dann braucht man einen Falz, in den nachher das Bild (hier die Uhr) und die Rückwand kommen. Das geht meistens mit der Kreissäge einfacher als mit der Fräse. Sollen die Leisten eine komplexere Struktur erhalten, muß man sich gut überlegen, in welcher Reihenfolge man vorgeht, um für den nächsten Schritt noch einen Anschlag zu haben. Aber hier war das kein Problem, von vorne betrachtet, haben die Leisten nachher einen einfachen rechtwinkligen Querschnitt.

Schließlich längt man die Leisten in der gewünschten Größe ab (hier 20 cm) und zwar mit einer 45 Grad Gehrung. Die präzise zu erstellen ist mit der Kreissäge etwas mühsam (heißt: erfordert einige Versuche) aber nicht schwierig. Verleimt wird mit der Klebebandmethode. Es bleibt ein Problem: Sind die Leisten so dünn wie hier, ist die Verleimung der Gehrung nicht besonders stabil, da hier ausschließlich die Enden der Holzfasern miteinander verleimt werden. Der Rahmen würde bereits bei leichter Belastung über Eck auseinander fallen.

Man braucht also zusätzliche Stabilität. Um die zu erreichen, gibt es verschiedene Methoden. Die einfachste sind Federn: Man sägt quer durch die Ecken eine Nut (am einfachsten mit der Kreissäge) und leimt eine passende Feder ein (das sind die "Ohren" im Bild). Die Feder sägt man zunächst etwas zu dick und hobelt dann auf die exakt (!) passende Dicke herunter. Dabei habe ich leider etwas zu wenig probiert, ich musste die Federn mit Schleifpapier etwas nacharbeiten. Was allerdings den Nachteil hat, daß man hier kaum eine wirklich gleichmäßige Dicke erreicht und das bedeutet, man sieht nachher einen Spalt ... Den man dann wieder spachteln kann oder oder oder ...

Warten wir mal ab, wie es aussieht, wenn der Leim getrocknet ist.

Till

PS: Bei dem Objekt, das der Rahmen umrahmen soll, handelt es sich um einen Wortwecker.

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