Sonntag, 25. Januar 2015

Neues aus dem Schlafzimmer ...


wir hatten ja bereits ausführlich über die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit berichtet, aber da ich zur Zeit ein Sensorsystem für industrielle Messungen zuhause teste (wo sonst ;-), gibt's neue Erkenntnisse. Na ja, ein paar Kleinigkeiten zumindest.

Zunächst mal war der Vergleich der Werte zwischen unseren Datenloggern und den professionellen Sensoren interessant. Die Temperaturmessung scheint auch bei den billigen Datenloggern genau zu sein, hier beträgt die Abweichung zu den Präzisionsteilen (die mit  0,2° spezifiziert sind) grade mal 0.1 Grad. Anders sieht es bei der Luftfeuchtigkeit aus, hier beträgt die Abweichung etwa 7% rel. Feuchte. Das wäre noch beinahe in der angegebenen Toleranz (knapp 2% bei den Sensoren, +/- 5% bei den Datenloggern), aber da müssten schon beide in die gleiche Richtung falsch liegen. Und meine Erfahrungen mit den HYT-Sensoren sind sehr gut, die erreichen die spezifizierten Werte leicht.

Summa summarum: Die Datenlogger zeigen eine um etwa 7% zu hohe Luftfeuchtigkeit an. Was natürlich die Werte, die sie im Keller anzeigen (eigentlich dauernd um und über 70%) etwas weniger erschreckend wirken lassen. Die 83%, die der HYT-Sensor auf der Bühne heute morgen bei 3,3° anzeigte, aber umso interessanter erscheinen lassen ....

Sieben Prozent Feuchte sind keine Kleinigkeit, das ist schon der Bereich, wo man sich fragt, ob es überhaupt Sinn hat, diese Dinger überhaupt zu verwenden. Unter sich waren sie ja konsistent, das deutet zumindest darauf hin, dass man die kalibrieren könnte. Fragt sich bloß womit, Otto Normalverbraucher hat ja nun eben kein genaues Meßgerät für die Luftfeuchtigkeit rumliegen.

Aber zurück zu den Daten, in der oberen Abbildung die Luftfeuchtigkeit: Man sieht sehr schön den Effekt des Lüftens gegen 19:45 und 8:30 am nächsten Morgen, eine Viertelstunde Lüften senkt die Feuchtigkeit um etwa 5%. Das deckt sich mit unseren Erfahrungen.

Aber man kann viel mehr sehen: Gegen 21:00 Uhr sieht man (mit etwas gutem Willen, das wird durch die langsam ansteigende Temperatur nach dem Lüften überdeckt), wie meine Frau ins Bett geht. Kurz nach 22:00 Uhr folge ich nach. Dann tut sich erstmal nix mehr. Kurz nach zwei wechselt meine Tochter vom Kinderzimmer ins elterliche Bett ... hektische Aktivität folgt. Gegen vier verläßt der Hund dann das Schlafzimmer, kurz nach sechs kommen die Katzen. Gegen sieben wacht so langsam einer nach dem anderen auf, gegen acht dann hektische Aktivität Richtung Bad um halb neun dann wieder Lüften.

Im Wohnzimmer (untere Abbildung) steigt die Temperatur dann langsam, die Luftfeuchtigkeit schnell an. Gegen zehn putzt meine Frau im OG, kurz vor elf schaut Sie aus dem geöffneten Fenster zu, wie meine Tochter und ich im Hof spielen.

Ein weiteres schönes Beispiel dafür, was man mit Temperatur- und Feuchte-Sensoren alles sehen kann, man versteht, warum google für Nest ein paar Milliarden bezahlt hat.

Meine Frau beklagt sich, dass sie sich jetzt ein anderes Plätzchen suchen muß, wenn der Briefträger mal wieder länger bleibt .... Fluch der Technik ;-)

In der unteren Abbildung kann man schön den Kaminofen erkennen, gestern gegen 17:00 Uhr nur moderat angeheizt, bringt er die Temperatur schnell in angenehme Regionen. Nach dem obligatorischen Lüften gegen 20:00 Uhr zum letzten Mal nachgelegt, fällt die Temperatur nach halb zehn langsam wieder ab, aber man sieht, dass es doch etwa vier bis fünf Stunden dauert, bis wir wieder auf dem Ausgangsniveau sind.

Ein paar von diesen Sensoren werde ich wohl hier lassen, zumindest einen im Keller, einen auf der Bühne und einen im Schlafzimmer ;-)

Till

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